Zukunft ungewiss:

Orchideen im Landkreis Fürth

Von der Fülle der früher vorhandenen Orchideen finden sich heute nur noch wenige Reste. Die Standorte dieser seltenen botanischen Kostbarkeiten möchten wir nicht öffentlich bekanntgeben. Die Gründe für den starken Rückgang der Orchideen liegen in der Intensivierung der Landwirtschaft (vor allem Düngung), durch Stickstoff aus Luftschadstoffen und in der Drainage von Wiesen. Straßenbau, Bebauung und Freizeitnutzung von bestimmten Standorten sind weitere Gründe, warum Orchideen im Landkreis so stark rückläufig sind. Zu ihrem Schutz reicht das Verbot, die Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben heute längst nicht mehr. Ohne den Schutz der Standorte und ihrer speziellen Lebensbedingungen werden wir diese wunderschönen Pflanzen bald nur noch auf Fotos bewundern können.

Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) wird von Bund Naturschutz - begleitend zur Biotoppflege - seit 1992 in einer Langzeitstudie untersucht. An verschiedenen Standorten erfolgt dabei jährlich eine Zählung der noch wenigen existierenden Exemplare. Dabei zeigt sich, dass diese an sich humusliebende Orchidee, die früher die Wiesen an Bibert und Zenn, aber auch im Quellgebiet des Asbach bei Anwanden zur Blütezeit in Rot tauchte, vor allem gegen Gülle und Kunstdünger empfindlich ist.

Die heimischen Orchideen leben in Symbiose mit einem Pilz, der die Wurzeln umspinnt und das fehlende Feinwurzelwerk ersetzt und der Nährstoffe für die Pflanze aufbereitet. Ausgraben der Pflanze zerstört die Symbiose und damit die Orchidee. Auch bei der Keimung aus Samen muss bereits der Pilz vorhanden sein.

Die Pflege der Standorte erfolgt durch Ausmagern des Bodens, d.h. Mähen und Abtransport es Mähgutes sowie durch Entbuschen.



Nur noch ein Standort im Landkreis bietet eine
derartige Bestandsdichte




Die Ergebnisse der in regelmäßigen Abständen
fortgeschriebenen Studie über das Breitblättrige
Knabenkraut können in der Geschäftsstelle des
Bundes Naturschutz in Cadolzbrug
eingesehen werden. Gegen eine Gebühr ist die Studie
auch auf CD erhältlich.

Zurück zur Biotopübersicht Landkreis