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Biotoppflege Juni 2024

Artenvielfalt durch Handarbeit

Geschafft und stolz blicken Ehrenamtliche auf ihr Werk: sie haben all das gemähte Gras auf der Fläche mit Holzrechen zusammengerecht und das Mähgut mit Heugabeln in den Anhänger geladen. Eine schweißtreibende Angelegenheit! Einige Tage zuvor wurde das Gras mit einem benzinbetriebenen Balkenmäher gemäht. 

Zwei Biotope bearbeitet der BUND Naturschutz in Langenzenn auf diese Weise, eines am Laubendorfer Weg und eines am Alizberg. Aber warum mit solch altmodischen Mitteln? Dafür sprechen eine Reihe von ökologischen Vorteilen: Der Balkenmäher ermöglicht einen pflanzenschonenden Schnitt mit hoher Schnitthöhe (10 cm), wodurch auch die am Boden befindlichen Tiere (z.B. Eidechsen, Amphibien, Mäuse, Weichtiere, Raupen, Heuschrecken) verschont bleiben. Zudem erfolgt kein Häckseln des Schnittgutes - und der im Gras befindlichen Insekten - wie beim sonst oft üblichen Mulchen. Kleintiere haben bei der Aufnahme des Mähgutes mit der Heugabel die Möglichkeit zu fliehen, anders als beim automatischen Einsaugen durch eine Maschine. Der Balkenmäher ist relativ klein und leicht, wodurch die Bodenschichten locker, Luft und Wasser im Boden erhalten bleiben. Dennoch werden der Fläche Nährstoffe durch die zweimal im Jahr erfolgende Mahd entnommen, so dass sich hier andere Pflanzenarten als in den üblichen, nährstoffreichen Flächen ansiedeln können. Durch diese Art der Bearbeitung wird die lokale Artenvielfalt gefördert bzw. erhalten. 

Die erste Pflege haben wir dieses Jahr bereits hinter uns, siehe nachfolgende Fotos. Der BUND Naturschutz bedankt sich für die zuverlässige Unterstützung bei allen Aktiven, der Stadt Langenzenn und bei Landwirt Thomas Ziegler.

Kopfweidenschnitt

5.2.2024
Auf unserem Biotop am Laubendorfer Weg stehen auch einige Kopfweiden. Kopfweiden sind keine eigene Weidenart, sondern in Form geschnittene normale Weiden: Früher wurden die Ruten z.B. für die Korbflechterei genutzt, dafür mussten die Weiden regelmäßig geschnitten werden. Die Weide treibt an den Schnittstellen wieder aus und entwickelt dabei den charakteristischen "Kopf". Durch die regelmäßigen Schnittwunden, die bei Weiden schlecht verheilen, entstehen Faulstellen, die sich im Laufe der Zeit zu wertvollen Baumhöhlen entwickeln können, die beispielsweise von Fledermäusen oder Siebenschläfer besiedelt werden.

So alt sind unsere Weiden noch nicht, aber wir hoffen, dass sich auch jetzt schon kleines Getier an den Strukturen im Baum erfreut.