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mobiles Umwelterlebniszentrum

Veranstaltungen

Aktionen mit Cadolzburger Schulen 2024

Nachhaltigkeit und Konsum – ein Widerspruch in sich?

05.04.2024
Es war eine Idee, keine wirkliche Versuchsanordnung und trotzdem war das Ergebnis verblüffend und typisch für unsere Zeit.

Im Rahmen der Projekttage zum Thema „Nachhaltigkeit“ vom 20. bis 21. März 2024 erhielt eine Gruppe von Jugendlichen der Mittelschule Cadolzburg einen Geldbetrag in Höhe von 38,00 € und hatte die Aufgabe für eine Frühstück einzukaufen, das allen schmecken sollte.

Ökonomisch gesehen haben sich die Schüler:innen vorbildlich verhalten. Sie haben gemeinsam einen Einkaufszettel verfasst. Im Supermarkt hat ein Schüler dann alle Beträge ins Handy eingetippt und sie haben alles kaufen können, was sie sich gewünscht haben.

Setzen, eins – könnte man sagen!

Auch keine übermäßig aufwändig verpackten Waren sind beim Auspacken zum Vorschein gekommen. Als wir den Abfall am Schluss sortierten und auf meine Waage legten, erhielten wir ...
375 g Bioabfall,
165 g Restmüll,
30 g Pfandverpackungen,
60 g Papier und
155 g Verpackung für die gelbe Tonne.

Die Wurst war in dünne Folie verpackt - offene konnten die Jugendlichen nicht kaufen, weil die Wursttheke nicht geöffnet war. Außerdem wäre auch diese Wurst in Plastik verpackt worden. Ich hatte mit einem Müllberg gerechnet - konnte aber durchaus Sinnvolles entdecken. Beispielsweise Trinkschokolade in einem Papierbeutel oder Eier in normaler Pappe verpackt.
Einzig die Einkaufstasche hatten die Jugendlichen vergessen, aber die hatte meine Kollegin dabei und hat den Einkauf damit gerettet.

Was man aus diesem Experiment lernen kann, ist allerdings viel komplexer.

Einerseits ist es ja nicht schlecht, wenn schon junge Menschen in der Lage sind, preisbewusst zu handel. Wenn der Preis aber die einzige Richtschnur ist, geraten viele andere wichtige Gesichtspunkte zu leicht ins Hintertreffen.
Mal ist es die Qualität, mal wurde etwas nicht als Ganzes gedacht. Die Schüler:innen kauften Brötchen zu Aufbacken, weil sie billiger sind als die Brötchen beim Bäcker. Was sie aber nicht bedacht hatten, ist der Energieaufwand, den ein Backofen braucht, um sich erst mal aufzuheizen. Ein weiteres Problem in jedem Supermarkt ist, dass man selten herausfinden kann, woher die Ware kommt oder ob Fleischprodukte aus Massentierhaltung stammen. Gut, da hatten sie aufgepasst und auf das Etikett geachtet. Auch das Fairtrade-Siegel kannten sie. Einige äußerten im nachfolgenden Gespräch, dass ihnen Qualität bei Lebensmitteln schon wichtig sei.

Nach dem Frühstück wurde wie selbstverständlich per Hand gespült, überprüft, was im Kühlschrank die Ferien überlebt und es wurde nichts weggeworfen. Das sind bereits wichtige Schritte auf dem Weg, nachhaltiger zu leben - im Grunde gibt es auch keine einfachen Rezepte.

Die Lösung heißt: selber denken, genau hinschauen und  z. B. fragen: wo kommen die Lebensmittel her.

Margareta Wittmann; Ortsgruppe Cadolzburg

Amphibien retten mit der Grundschule Cadolzburg

25.03.2024
Ich habe noch nie eine Kröte gesehen ...

sagte ein Mädchen aus der 1b, als sich unser „Krötenpapa“, Franz-Josef Wipperfürth von der BN-Ortsgruppe Cadolzburg den Kindern vorstellte.
Zu dritt begleiteten wir zusammen mit der Lehrerin, Frau Franke, die Kinder zum Amphibienzaun am Höhbuk. Zwei Tage vorher durfte das bereits die Klasse 2a von Frau Summa erleben.
Zunächst stellten die Kinder viele Fragen, aber auch wir stellten Verständnisfragen. Eine war, wie wir Männchen und Weibchen unterscheiden können. Die meisten Kinder konnten sich auch nicht vorstellen, wie so ein Amphibienzaun funktioniert und warum da noch überall Eimer mit Erde rumstehen.
Jede der vier Gruppen durfte in zwei Eimer gucken und die Kröten retten, deren Reise am Amphibienzaun ein vorläufiges Ende gefunden hatte. Wir erklärten den Kindern, dass die Amphibien plötzlich vor einer Kunststoffwand stehen und dann natürlich versuchen, sie zu umgehen oder ein Schlupfloch zu finden. Dabei übersehen sie einen der eingegrabenen Eimer und fallen buchstäblich in ein Loch. Und dann heißt es für die Tiere : warten, bis Rettung naht. In diesem Fall waren es Kinder der Grundschule Cadolzburg. Im Normalfall sind es natürlich die Amphibienhelfer:innen der Ortsgruppe Cadolzburg, die früh und abends die Eimer kontrollieren und die Tiere über die Straße zum ihrem Laichgewässer bringen. Nachdem die Kinder die Tiere mit großer Umsicht in die eigenen Eimer gesetzt hatten, durften sie sie über die Straße tragen und anschließend an einer günstigen Stelle in die Freiheit entlassen. Viele wunderten sich, warum die Tiere nicht gleich losgerannt sind. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Amphibien wahrscheinlich erst den Schock verdauen müssen, wahren Riesen begegnet zu sein und das auch noch überlebt zu haben.
Uns hat es auf jeden Fall Spaß gemacht und die Kinder hatten anschließend sicher viel zu erzählen.

Margareta Wittmann; Ortsgruppe Cadolzburg

Wasseranalyse mit der Mittelschule Cadolzburg

25.03.2024
Im Rahmen der Projekttage der Mittelschule Cadolzburg haben wir gemeinsam mit Kindern aus den 5. Klassen eine Wasseranalyse am Farrnbach geplant.
Vorbereitung ist alles!
Am 21.03.2024 um 8:00 Uhr sollte es losgehen!
Um die zur Verfügung stehende Zeit voll mit den Kindern ausnutzen zu können, schafften Marion Strupf und ich das nötige Equipment aus unserem Mobilen Umwelterlebniszentrum an den Farrnbach nahe der Mittelschule Cadolzburg.
Los geht's
Pünktlich um 8:00 Uhr übernahmen wir die Kinder am Aquarium der Mittelschule, organisierten uns einen kleinen Tisch und zwei Hocker zum Mikroskopieren und transportierten alles mit einem faltbaren Bollerwagen und viel Engagement der Kinder zum Farrnbach.
Wasser marsch ...
Zunächst entnahmen die kleinen Forscherinnen und Forscher Wasser aus dem Farrnbach, das wir mit handelsüblichen Teststreifen analysierten und somit die wichtigsten Wasserwerte bestimmen konnten. Als Vergleichswasser diente mitgebrachtes Leitungswasser. Außer etwas erhöhten Nitratwerten, die wohl der Landwirtschaft geschuldet sind, konnten wir im Farrnbach keine gravierenden Wasserprobleme feststellen.
Soviel zur Wasserchemie!
Jetzt wandten wir uns der Biologie und der Ökologie zu, um zu sehen, ob wir auch über diesen Weg zu Aussagen über die Wasserqualität des Farrnbachs gelangen können. Wieder zog unser Forschungsteam los - diesmal aber mit Keschern ausgerüstet. Das Ergebnis hat selbst uns überrascht. In der Ausbeute befanden sich ein Bachflohkrebs, eine Wasserassel, ein Rückenschwimmer, mehrere Kleinlibellenlarven, die Schalen einer Flussmuschel sowie ein weiblicher Stichling. Bis auf das Fischlein wurde alles gründlich unter den Stereomikroskopen begutachtet, was nach einer kurzen Anleitung erstaunlich gut geklappt hat. Natürlich setzten wir die Lebewesen anschließend unverzüglich in ihr vertrautes Gewässer zurück.
Das Fazit:
1. Über die Bestimmung der Wasserwerte und der gefundenen Indikatororganismen konnten wir mit den Kindern nur zu einem Ergebnis kommen: Zumindest an dieser Stelle des Farrnbachs ist die Wasserqualität in Ordnung!
2. Die Kinder hatten reges Interesse an der "wissenschaftlichen" Arbeit und dabei einen Riesenspaß.
3. Kinder dieses Alters können mit einer wissenschaftlichen Herangehensweise ohne Weiteres vertraut gemacht werden.
Danksagungen:
Ein großes Dankeschön an Katy und Laura für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Beaufsichtigung der Kinder und an Frau Fremuth und Frau Hucl für ihre perfekte Organisation.

Uwe Hammon; Ortsgruppe Cadolzburg
Marion Strupf; Ortsgruppe Zirndorf

Kinder aus Cadolzburg helfen Zauneidechsen

Eine Idee reift heran

Bereits Anfang dieses Jahres hat die Ortsgruppe Cadolzburg beschlossen, mit einer Gruppe von Kindern eine kleine Ausgleichsfläche für Zauneidechsen in der Nähe des Cadolzburger Bahnhofs zu bauen.
Der Grund dafür war die Tatsache, dass die Deutsche Bahn eine größere Fläche nahe des Bahnhofs verkauft hat. Dieses Areal ist mittlerweile von einem Bauzaun umgeben und wird vermutlich mittelfristig bebaut.
Da sich rund um den Cadolzburger Bahnhof eine größere Population von Zauneidechsen (Lacerta agilis argus) befindet (ca. 100 erwachsene Tiere und deren Nachwuchs), die auch beim Bayerischen Landesamt für Umwelt durch den BN kartiert wurde, steht zu befürchten, dass diesen Tieren ihr natürlicher Lebensraum zumindest teilweise genommen wird.
Mit einer kleinen Ausgleichsfläche wollte die Ortsgruppe Cadolzburg dazu beitragen, den Zauneidechsen zu helfen.

Aller Anfang ist schwer

Die Ortsgruppe hat zwischen dem Bahnhof Cadolzburg und der Bahnstation Egersdorf nach einer geeigneten Fläche gesucht und sich letztendlich für eine Stelle unterhalb der Bahnlinie nahe Egersdorfer Weg 27 entschieden. Sehr schwierig gestaltete sich die Ermittlung des Besitzers der angrenzenden Wiese, da die Gemeinde aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht helfen konnte.
Nachdem der Landwirt nach langer Suche gefunden wurde und seine Zustimmung für unser Projekt gegeben hatte, benötigten wir noch Sand, Steine und die zum Transport notwendige Logistik.
Den Sand durften wir von der ehemaligen Kindertagesstätte Schwalbennest nehmen – den Transport übernahm ein Mitglied mit seinem Pkw samt Anhänger. Die Steine wurden von einem weiteren Mitglied bereitgestellt und mit dem Traktor frei Baustelle geliefert.
Kolleginnen und Kollegen vom BN haben zusammen noch die vorgesehene Fläche von hohem Gras, überhängendem Knöterich und Brennnesseln befreit.

Das Projekt beginnt

Endlich war es so weit und unsere Kindergruppe, bestehend aus 10 Cadolzburger Kindern zwischen 6 und 12 Jahren, konnte loslegen.
An einem ersten regnerischen und kühlen Termin wurden die Kinder in einem lockeren Gespräch über die Abstammung, die Biologie sowie über die Verhaltens- und Lebensweise der Zauneidechsen informiert. Außerdem wurden laminierte Fotos von verschieden gefärbten Zauneidechsen beiderlei Geschlechts gezeigt. Ein kurzes Video über ein Zauneidechsen-Weibchen, das gräbt und anschließend seine Eier legt rundete den Termin ab. Alle Kinder zeigten sich hoch konzentriert und interessiert.
Am zweiten Termin war es heiß und die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel.
Gemeinsam wurden der Bodengrund mit Sand angereichert und die Sandsteine aufgeschichtet.
Anschließend wurde, mit einer Schubkarre ausgestattet, in einem angrenzenden Wäldchen gemeinsam mit den Kindern nach Totholz gesucht. Nach dem Aufschichten des Totholzes auf dem vorbereiteten Untergrund war das Projekt beendet. Jetzt hoffen die Kinder, baldmöglichst Eidechsen in ihrem Biotop zu sehen.
Ein noch zu entwerfendes und zu fertigendes Hinweisschild soll den Sinn dieses Projektes der Öffentlichkeit verdeutlichen.

Uwe Hammon; Ortsgruppe Cadolzburg