Zur Startseite

mobiles Umwelterlebniszentrum

Veranstaltungen

mUEz - Erfahrungsberichte

Mein lieber Biber!

"Mein lieber Biber“ hieß es in der Einführungsveranstaltung des mobilen Umwelt-Erlebniszentrum am 1.10.21 in Wendsdorf. Zuerst wurde über die Biologie des Tieres und seine Besonderheiten gesprochen – sein dichtes Fell, seine nachwachsenden und sich selbst schärfenden Zähne und natürlich seinen als „Kelle“ bezeichneten Schwanz. Diese Merkmale konnten die Teilnehmer:innen direkt am geduldig anwesenden – da präparierten – Biber nachvollziehen. Wer wollte, konnte dann das Nagen des Bibers an einer senkrecht gehaltenen Karotte nachahmen.

Beitrag für die Artenvielfalt

Auf dem Weg zu einem typischen Biberrevier konnte sein landschaftsveränderndes Werk betrachtet werden – Dämme, aufgestautes Wasser, Totholz. Just als die Rede auf den wertvollen und kostenfreien Beitrag des Bibers für die Artenvielfalt kam, flog ein Eisvogel mit seinem schrillen Pfiff an den Kindern und Erwachsenen vorbei. Mittels der Ferngläser konnte dieser dann ausführlich beobachtet werden. Zwischendurch eingestreute Ratespiele um Nahrung und Lebensweise und Pantomimedarstellungen des größten europäischen Nagetiers vertieften das Wissen auf spielerische Weise.

Die gefährliche Reise der Frösche und Kröten

Auf die Reise zu den Laichgewässern von Frosch und Kröte hatte sich eine interessierte Gruppe von Kindern und Erwachsenen Ende Juni 2021 in Veitsbronn begeben. Allerdings waren die Frösche schon da und begrüßte die Gruppe mit lautstarkem Gequake. Im Juni ist die Reisegruppe der Amphibien eben bereits an ihrem Ziel, den Laichgewässern, angelangt.

Metamorphose

Eine wunderbare Entschädigung waren dafür die Ansichten auf verschiedene Stadien der amphibischen Metamorphose. Meta - was? Ja, das Wort war den Kindern noch nicht vertraut, wohl aber die Kaulquappen, die sie eigenhändig aus dem Weiher fischen konnten. Es wäre noch viel zu erzählen gewesen zu diesen Tieren der zwei Lebensräume (was Amphibie wörtlich bedeutet). Die Kinder waren jedoch so fasziniert und begeistert vom unmittelbaren Erlebnis mit den Tieren, dass für alles andere einfach keine Zeit mehr war. Vielleicht beim nächsten Mal?

Alles Leben kommt aus dem Boden

Der Boden ist die Grundlage des Lebens, seine Fruchtbarkeit ernährt uns. Dennoch bringen wir ihm nicht besonders viel Wertschätzung entgegen, wenn wir ihn mit Chemikalien überschwemmen oder gar versiegeln. Wie kostbar, verletzlich und unterschiedlich Boden ist, hat die Veranstaltung „Alles Leben kommt aus dem Boden“ des mobilen Umwelterlebniszentrums auf Einladung des BUND Naturschutz aufgezeigt.

Boden ist nicht gleich Boden

An diesem herbstlichen Nachmittag konnten die jungen Gäste der Veranstaltung das unterschiedliche Verhalten der Bodenarten in praktischen Versuchen selbst erleben – beispielsweise lief das Wasser mal schnell durch den Boden, mal dauerte es recht lange. Denn Kompost, Erde, Torf, Sand und Kies unterscheiden sich nicht nur im Aussehen und fühlen sich ganz unterschiedlich an - auch deren Wasserdurchlässigkeit und Wasseraufnahmevermögen unterscheiden sich erheblich, was nicht ganz so offensichtlich ist. Die Mikroskope, die im Zelt regengeschützt aufgestellt waren, boten noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Bodenkrümel und dessen winzigste Bewohner.

Besonders interessant war der Blick auf einen natürlichen Bodenquerschnitt in der dem BN gehörenden Veitsbronner Stroblgrube. Und natürlich die Live-Untersuchung des Bodens im Gelände, die Bergmolch, Ameisenlarven und anderes „ans Licht“ beförderte. 

Leben am und im Gewässer

Was lebt im Gewässer? Wie atmen Tiere unter Wasser? Welche Merkmale bestimmen die Gewässergüte und wie misst man sie? Ausgestattet mit Keschern, Becherlupen und Material zur Bestimmung der Gewässergüte machten wir uns an die "Arbeit". Das Keschern machte den Kindern einen Riesenspaß. "Was ist das denn für ein Tier?" und "Papa, schau mal die vielen Schnecken an!" "Wir haben schon wieder was gefunden!" hörte man die jungen Teilnehmer*innen von vier bis acht Jahren rufen. Bei der anschließenden Untersuchung in Becherlupen und unter dem Mikroskop konnten sich einige gar nicht satt sehen. Besonders schön war die Metamorphose eines Frosches zu erkennen: ausgestattet mit Kiemen und Schwanz, aber auch schon mit Vorder- und Hinterbeinen und für eine Kaulquappe beachtlich groß. "Lass den nicht so lang draußen, sonst kann er nicht atmen" - dass Kiemen an der Luft verkleben, wussten einige Kinder auch schon vorher. Wenn man allerdings mit dem Tier auf der Hand mitfühlt, wird diese Tatsache sicher intensiver im Gedächtnis bleiben.

Das geheime Leben der Fledermäuse

Bis auf den letzten Platz ausgebucht war die Veranstaltung zur Nacht der Fledermäuse am Langenzenner Eichensee. Aufgrund der vielen Personen wurde die Gruppe dreigeteilt: in einer Gruppe wurden Papierfledermäuse gebastelt und ein Fledermaus-Spiel gespielt, in einer anderen Gruppe wurde spielerisch Wissen zur Anatomie der Fledermäuse vermittelt und die dritte Gruppe durfte Fledermäuse live erleben. Das große Zelt schützte die großen und kleinen Bastler*innen vor möglichem Regen, der dann aber doch ausblieb. Mithilfe der neuen drei Detektoren, die auch für Kinder geeignet sind, wurde den Teilnehmer*innen gezeigt, wie man die Ultraschall-Rufe der Nachttiere hörbar machen kann.

Eine Lagerfeuernacht!

Mitte August war die perfekte Zeit für die Lagerfeuernacht – warm und sternenklar. Kinder aus Famillien der Flüchtlingshilfe und der BN Kindergruppe gewannen so einen kleinen Urlaub, der sonst vermutlich nicht machbar gewesen wäre.

Spaghetti statt Sprache

Beim Vorbereiten des Lagerfeuers und Stapeln des Holzes kam man ganz gut ohne Sprache aus. Schwierigkeiten mit der Sprache rückten auch beim Spaghetti-Kochen auf dem Gaskocher in den Hintergrund - hier wurde sich mit Händen und Füßen beholfen. Schwieriger wurde es beim Aufspüren von Fledermäusen mit den Bat-Detektoren – so ein kleines Fledermaus-Aufspürgerät ist ja nicht selbsterklärend. Später, beim Singen am Feuer, durfte jedes Kind ein Lied seiner Wahl anstimmen. Naturerlebnis, Gemeinschaft, interkulturelle Erfahrungen – ganz schön viel für eine einzige Lagerfeuernacht!

Insekten entdecken in Wiesen und Hecken

Heupferde und Skorpionsfliegen

„Huch, was ist denn das?“ Einige Teilnehmer der „Insekten entdecken“ Exkursion des BUND Naturschutz am 4.7.20 in Zirndorf reagierten erschrocken, als ihnen das Grüne Heupferd auf Rücken und Schulter spazierte. Zugegeben, es ist ein Insekt der größeren Kategorie, was das Anschauen aber auch erstmal erleichterte. Für die kleineren Fundstücke wie Schachbrettfalter, Skorpionsfliege und Goldwespe trugen Becherlupen und sogenannte Auflichtmikroskope, die das Objekt von oben beleuchtet vergrößern, sehr zur Faszination bei. Unter fachkundiger Anleitung von Marion Strupf und Kai Wiesemann vom BUND Naturschutz wurden die Tiere mit speziellen Keschern gefangen, dann eingeordnet. Zusätzlich bereicherten große Insektenfotos von Ulrich Knapp, seit vielen Jahren Naturführer, die anschließende Besprechung.

Insekt - was bedeutet das?

Welche Krabbler gehören überhaupt zu den Insekten? Dass ein Insekt sechs Beine hat, war schon dem Jüngsten klar, aber schon die dreigliedrige Körperteilung ist als Insektenmerkmal weniger bekannt.  Doch wie fressen Insekten, deren Außenhülle („Exoskelett“) nicht dehnbar ist, große Beutetiere? Und wie können sie wachsen? Warum kann es sinnvoll sein, dass Insektenlarven einen komplett anderen Lebensraum besetzen als adulte Tiere? Die Antworten darauf wurden besprochen und anhand der Beispieltiere erläutert.

Leider verging die Zeit zu schnell, als dass alles hätte erzählt oder gefragt werden können, was man gerne gewollt hätte. Das Schlusswort brachte es auf den Punkt: Niemand kann Experte sein für alle Insekten – das zeigt schon die weitläufige Fachliteratur. Aber wer ein bisschen Neugier und Naturverbundenheit mitbringt, kommt  bei der Beobachtung auf seine Kosten.